Moskau spielt bei "South Stream" auch die geopolitische Karte aus - Fragezeichen hinter "Nabucco"
Mittel- und Südosteuropa ist derzeit Schauplatz eines Wettlaufs zweier großer Projekte zur Sicherung der europäischen Erdgasversorgung. Beide Pipelines könnten im Fall der Realisierung im Knoten Baumgarten bei Wien zusammenlaufen.
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Doch über "Nabucco" liegen dicke Fragezeichen. Das Sechs-Milliarden-Euro-Projekt liegt in den Händen eines Konsortiums, das von der OMV angeführt wird und dem noch MOL (Ungarn), Transgaz (Rumänien), Bulgargaz (Bulgarien), Botas (Türkei) und die deutsche RWE angehören. Sein Problem besteht darin, die künftige Pipeline mit Gas zu füllen. Die zentralasiatischen Gasländer Kasachstan und Turkmenistan liegen einerseits immer noch im politischen Orbit Moskaus und sind andererseits dabei, ihre Vorräte an China zu verkaufen. Der Iran wiederum scheidet - trotz Absichtserklärungen mit der OMV - als Anbieter eher aus, weil die USA dagegen Sturm laufen.
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Auf Erfolgskurs segelt hingegen das russische Projekt "South Stream". Initiiert wurde es vor knapp einem Jahr vom Staatskonzern Gasprom und der italienischen ENI. Die Pipeline soll ab 2013 bis zu 30 Milliarden Kubikmeter russisches Gas unter dem Schwarzen Meer hindurch über Bulgarien, Serbien und Ungarn nach Baumgarten pumpen. Abzweigungen werden nach Italien und Griechenland führen. Zuletzt gab es allerdings russische Pressemeldungen, wonach Gasprom Österreich wegen eines Streits um den Gashandel von der "South Stream" ausschließen könnte. Mit den Transitländern Bulgarien, Serbien und Ungarn hat Russland bereits Verträge abgeschlossen. Kosten: sechs bis neun Mrd. Euro.
Quelle der Standard.at
Donnerstag, 17. April 2008
Pipeline-Wettlauf: Russland hat die Nase vorn
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